Bürovermietung
Bochum

FLÄCHENUMSATZ

Am Bochumer Büromarkt wurde 2024 ein Gesamtflächenumsatz von 61.000 m² und damit ein im Vorjahresvergleich schwächeres Ergebnis erzielt (2023: 73.500 m²). Der Flächenumsatz verteilt sich dabei mit rd. 47.000 m² (-31 %) auf Vermietungen und mit rd. 14.000 m² (+155 %) auf Eigennutzer. Die Eigennutzerquote beträgt 23 % und liegt damit ein Vielfaches über dem Vorjahresniveau (7 %) und deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von 15 %.

Im vergangenen Jahr gab es keine Großabschlüsse über 5.000 m² Bürofläche in Bochum. Den größten Vertrag schloss die WATERKOTTE GmbH über rd. 3.700 m² mit ihrer Ansiedlung an der Sophie-Opel-Straße 20 auf Mark 51°7 ab. Einen weiteren bedeutsamen Mietvertrag stellt der Büroanteil der Anmietung von Dachser Logistik mit rd. 3.100 m² an der Gewerbestraße dar. Nennenswert sind zusätzlich die Anmietung des
Bildungsinstitutes Vogel mit rd. 3.000 m² an der Bessemerstraße 80 sowie ein Mietvertrag der KSI Bochum GmbH mit rd. 2.900 m² an der Wasserstraße 213 im Trimonte Park.

ANGEBOT & LEERSTAND

Die Angebotsreserve hat sich im Jahresverlauf von 4,4 % auf 5,4 % deutlich erhöht, was insbesondere
mit dem Anstieg des Leerstands in Büroflächen mit mittlerem Nutzwert und im Neubauerstbezug
zusammenhängt. Von den insgesamt vakanten 97.500 m² werden rd. 15.000 m² zur Untermiete
angeboten. Trotz des angestiegenen Leerstands ist die Leerstandsquote keinesfalls problematisch und liegt im Vergleich mit den übrigen Ruhrgebietsstädten leicht über denen von Dortmund und Duisburg, jedoch deutlich unter der Angebotsreserve von Essen. Damit verfügt Bochum weiterhin über eine Leerstandsquote, die für einen funktionierenden Markt förderlich ist. Insbesondere ist zu berücksichtigen, dass etwa ein Viertel der vakanten Flächen nur einem sehr einfachen Qualitätsstandard entspricht, der kaum nachgefragt wird.
Nach dem Rekord-Fertigstellungsvolumen von 2023 (76.500 m²) wurden im vergangenen Jahr
rund 33.500 m² Bürofläche fertiggestellt, was im fünfjährigen Mittel der Bautätigkeit in Bochum
liegt (Ø 2019-2023: 33.000 m²). Aktuell sind von diesen 33.500 m² noch etwa 6.700 m² verfügbar.
Für 2025 wird ein deutlich geringeres Neubauvolumen in Höhe von etwa 16.000 m² erwartet, welches dann 46 % unter dem langjährigen Dekadenmittel liegt. Von diesen Flächen sind derzeit noch etwa 8.600 m² verfügbar.

MIETEN

Die Bochumer Büromieten sind 2024 im Durchschnitt wie in der Spitze seit Jahren erstmalig
wieder gesunken. Die gewichtete Nettodurchschnittsmiete lag 2024 bei 11,26 EUR je m² monatlich (Vorjahr 12,89 EUR/m²). Rechnet man die Vertragsabschlüsse über Neubauerstbezüge heraus, so ergibt sich für Bestandsobjekte ein Rückgang der Durchschnittsmiete auf rd. 10,75 EUR/m² (Vorjahr: 11,42 EUR/m²). Auch die realisierte Spitzenmiete (als Median im obersten Mietpreissegment) zeigt einen deutlichen Rückgang. Nach
19,60 EUR/m² im Vorjahr liegt diese nun bei 15,04 EUR/m². Der Rückgang der Mieten ist damit zu
erklären, dass im Berichtszeitraum überproportional viele Abschlüssen in Objekten mit geringeren Gebäudequalitäten erfolgten, die mit niedrigeren Mieten einhergehen. Für die kommenden Jahre ist
wieder mit einem Anstieg der Durchschnitts- und Spitzenmieten zu rechnen.

AUSBLICK

Das Gesamtjahr 2024 ist auch in Bochum hinter den Vorjahresergebnissen zurückgeblieben und
es wurde ein unterdurchschnittlicher Büroflächenumsatz erzielt. Bemerkbar macht sich besonders das Ausbleiben von großflächigen Mietverträgen, die bei kleinen Büromärkten wie dem Bochumer
Markt den Unterschied machen können. Positiv für 2025 ist zu sehen, dass angebotsseitig weitere
attraktive Neubauflächen im Business Campus Trium fertiggestellt werden, die noch verfügbar
sind. Dennoch erwarten wir für 2025 nochmals leicht schwächere Flächenumsätze. Die Büromieten werden nach dem Dämpfer in diesem Jahr voraussichtlich sowohl im Durchschnitt als auch in der Spitze wieder ansteigen. In Bezug auf die Leerstandsquote erwartet CUBION Research wenig Veränderung und prognostiziert weiterhin einen Wert im aktuellen Bereich.