Büromarkt Bochum weiter mit guter Performance
12.03.2018
Flächenumsatz
Der Flächenumsatz liegt mit 51.500 m² knapp 23 % über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre. Die Vermietungsleistung übertrifft mit rd. 48.500 m² den 5-Jahresschnitt um 24 %. Es wurden 20 Verträge zwischen 500 m² und 3.000 m² Mietfläche abgeschlossen. Etwa dreiviertel aller Mietverträge entfallen dabei auf Objekte kleiner je 500 m² Bürofläche. „Der Büromarkt in Bochum zeigt somit weiterhin beachtliche Stabilität über alle Größenklassen. Außergewöhnliche Groß-abschlüsse, die das Ergebnis verzerren, gab es 2017 nicht.“ erläutert Markus Büchte, Vorstand der CUBION Immobilien AG, die aktuelle Lage. Den größten Mietvertrag über rund 4.500 m² Bürofläche unterzeichnete die Kelvion Holding an der Meesmannstraße 103 (ehemaliges NOKIA-Areal). Das Unternehmen verlegt seinen Standort innerhalb von Bochum. Eine Neuansiedlung erfolgt über die Anmietung von etwa 3.000 m² Bürofläche an der Hüttenstraße 40 durch den bisher in Witten ansässigen Autozulieferer Adler Pelzer Group. Die ESKRYPT GmbH sicherte sich etwa 2.500 m² Bürofläche an der Wittener Straße 45.
Rund 47 % (Vorjahr 69 %) der vermieteten Flächen wurden außerhalb der typischen Bochumer Büromarktzonen im übrigen Stadtgebiet abgesetzt. In der Beliebtheit bei den klassischen Büromarktzonen führt der „Citykern“ mit rund 16 % relativem Anteil an der Vermietungsleistung. Es folgt die „Universitätsstraße“ mit rd. 10 % relativem Anteil. Weitere beliebte Büromarktzonen sind der „Gesundheitscampus/RUB“ (8 %) sowie der „Cityrand Süd“ und der „Trimonte-Park“ (jeweils rd. 6 %). Die meisten Flächen wurden 2017 durch „Gewerbe-, Handels- und Verkehrsunternehmen“ gemietet. Der relative Anteil an der gesamten Vermietungsleistung liegt für diese Branche bei knapp 30 %. Es folgt der Sektor „EDV, IT, Telekommunikation“ mit 20 % sowie die „Öffentliche Hand“ mit 18 % relativem Anteil.
Angebot & Leerstand
Wie im Vorjahr durch CUBION prognostiziert, ist die Angebotsreserve weiter deutlich abgeschmolzen, was inzwischen zu erheblichen Flächenengpässen im Markt führt. Die Leerstandquote liegt jetzt nur noch bei historisch niedrigen 3,2 %. Dieser Wert entspricht etwa 50.500 m² verfügbarer Bürofläche. Davon entfallen etwa 7.500 m² auf Untermietangebote. Fast 40 % der Angebotsreserve verfügt altersbedingt über einen nur geringen Nutzwert, was die Lage noch dramatischer macht. Im Jahr 2017 wurden 68.000 m² Büroflächen neu fertiggestellt, ein in dieser Höhe in Bochum noch nie erreichter Wert. „Dieser Rekord nützt dem Vermietungsmarkt allerdings wenig, da es sich im Wesentlichen um Neubauten für Eigennutzer handelt. Nur 1.000 m² davon stehen heute noch zur Anmietung zur Verfügung.“ erklärt Büchte.
Mieten
Die realisierte Spitzenmiete lag 2017 bei etwa 13,50 EUR/m². Erzielbar sind in Toplagen Neubau-Projektmieten um 14,50 EUR/m². Massiv gestiegene Baupreise erfordern zukünftig auch dieses Mietniveau. Die gewichtete effektive Durchschnittsmiete liegt aktuell bei 8,73 EUR/m² (Vorjahr 8,20 EUR/m²). Rechnet man Vertragsabschlüsse über Neubauerstbezüge heraus, so ergibt sich für Bestandsobjekte eine Durchschnittsmiete von rd. 8,37 EUR/m² (Vorjahr: 7,97 EUR/m²).
Ausschau
„Der Flächenengpass wird sich im Jahr 2018 nach unserer Einschätzung in einem deutlichen Rückgang der Vermietungsleistung auswirken. Wir erwarten insgesamt einen unterdurchschnittlichen Flächenumsatz um 35.000 m².“ prognostiziert Markus Büchte. „Die Angebotsreserve wird voraussichtlich noch weiter abschmelzen und einen Wert deutlich unter 3 % erreichen. Das prognostizierte Fertigstellungsvolumen für 2018 liegt nur bei etwa 25.500 m² Bürofläche. Diese Flächen sind ebenfalls bereits zu 98 % vergriffen. Marktentspannung ist also aus dem Neubausektor nicht zu erwarten.“