TRANSAKTIONSVOLUMEN & RENDITE

Der Bürotransaktionsmarkt im Ruhrgebiet ist im Jahr 2023 spürbar durch die Zinserhöhung sowie den daraus resultierenden Schwierigkeiten in der Preisfindungsphase beeinträchtigt worden. Insgesamt wurde ein Bürotransaktionsvolumen von 430 Mio. Euro registriert, was sich 38 % unter dem Vorjahr bewegt (2022: 690 Mio. Euro). Dies stellt das geringste Transaktionsvolumen seit 2013 dar. Allerdings ist der Einbruch im Vergleich zum gesamtdeutschen Büroinvestmentmarkt moderat verlaufen; dieser ist um mehr als 76 % eingebrochen. Positiv zu werten ist zudem, dass die Anzahl an Transaktionen im Ruhrgebiet von 39 Büroverkäufen im Vorjahr auf 46 gestiegen ist. Aufgrund des geringeren Investmentvolumens ist die durchschnittliche Transaktionsgröße deutlich von rund 18 Mio. Euro auf rund 9 Millionen Euro je Objekt zurückgegangen.

In 2023 ist im Ruhrgebiet kein Büroverkauf ober-halb von 50 Mio. Euro für ein Einzelobjekt abgeschlossen worden. Der größte Verkauf war der Erwerb des Westfalen-Centers in Dortmund durch die Union Investment (Urban Campus Nr. 1). Weitere große Abschlüsse waren das vollvermietete Bürogebäude „Ideenschmiede“ im neu entstehenden Gewerbegebiet „Mark 51 °7“ in Bochum, das La Française REM für einen Immobilienfonds erworben hat, sowie das Kortumhaus in der Bochumer Innenstadt, welches von der Wohninvest gekauft wurde. Der größte Anteil des Transaktionsvolumens wurde mit rund 60 % in der Klasse zwischen zehn bis unter 25 Mio. Euro abgewickelt. Die Preisfindungsphase zwischen Käufern und Verkäufern und die gestiegenen Finanzierungskosten haben sich auch 2023 in den Ruhrgebietsstädten bemerkbar gemacht und die Spitzenrenditen weiter ansteigen lassen. Im Jahresverlauf 2023 ist in Dortmund und Essen eine Zunahme um 70 Basispunkte registriert worden. Die beiden größten Ruhrgebietsstädte kommen somit auf eine Spitzenrendite von 4,95 %. Die Spitzenrenditen Bochums und Duisburgs sind um 55 Basispunkte auf 5,15 % angestiegen.

INVESTORENTYP & HERKUNFT

Das Büroinvestmentvolumen wird abermals durch deutsche Anleger getragen, die mit einem Anteil von über 90 % den Großteil des Investmentvolumens für sich beanspruchen können: Insgesamt 390 Mio. Euro haben sie 2023 investiert. Die Reduzierung des Büroinvestmentvolumens fußt dem-entsprechend vor allem auf dem Rückgang von Investitionen internationaler Investoren. Die stärkste Investorengruppe sind „Privatinvestoren / Family Offices“ mit 27,7 % Marktanteil am Büroinvestmentvolumen. Diese konnten das investierte Kapital von rund 40 Mio. Euro im Vorjahr auf ca. 120 Mio. Euro fast verdreifachen. „Offene Immobilienfonds / Spezialfonds“ und „Assetmanager“ sind mit 23,3 % bzw. 19,2 % weiterhin wichtige Anlegergruppen auf dem Büroinvestmentmarkt des Ruhrgebietes. Nachdem das Transaktionsgeschehen im Jahr 2023 durch diverse Faktoren ausgebremst wurde, ist davon auszugehen, dass die Unsicherheit auf dem Investmentmarkt abebbt und sich der Markt im Jahresverlauf 2024 allmählich wieder belebt. Infolgedessen dürften auch die B- und C-Standorte, zu denen die Ruhrgebietsstädte gehören und die sich im deutschlandweiten Vergleich als resilienter erwiesen haben, wieder eine bessere Performance auf dem Büroinvestmentmarkt erzielen.